Sidestream Music Album - Infos zur aktuellen Ausgabe
### THE DEAD SOUTH sind momentan mit ihrem erdigen Happy-Sound DER Überflieger bei mir. Bluegrass in cool und zeitgemäß. Die zunehmende Bekanntheit spülte neben ihrem aktuellen Album „Illusion And Doubt“ auch den eigentlich noch besseren Vorgänger „Good Company“ mit der Übernummer „In Hell I´ll Be In Good Company“ (unbedingt das Video anschauen!) nach vorne. ### INDOCHINE schafften nach 2 Monaten Pause den Wiedereinstieg aufgrund der jüngsten Erfolge. Mit MILJÖ halten sich eher karnevalistische kölsche Töne hartnäckig in der Top 10. Zudem habe ich auch mal wieder eine eigene Compilation zusammengestellt. Im Falle der bei mir in diesem Jahrtausend mit Abstand erfolgreichsten Band APOPTYGMA BERZERK war mir das ein echtes Herzensanliegen, da die Gruppe selber in 25 Jahren Bestehen nur eine ziemlich obskure Singles Collection mit ihren Anfangserfolgen - diese teilweise in diversen aufeinander folgenden Versionen - zu Buche stehen hat. Zudem befinden sich die Norweger gerade in einer schwer experimentellen Instrumental-Phase, so dass zu befürchten steht, dass in nächster Zukunft der reichhaltige Hitkatalog eher nicht weiter ausgebaut wird. ### FIRST AID KIT, das Duo aus den schwedischen Söderberg-Mädchen hat mich vor etwa 3 Jahren mit ihrem „Stay Gold“-Album ziemlich positiv überrascht. Immer etwas versponnen-verpeilt im Sound aber durchweg positiv und lebensfreudig wurde man der Namensgebung ziemlich gerecht. Der Nachfolger ist deutlich vergrübelt-melancholischer und deshalb auch nicht mehr ganz so eingängig. Dunkel und eher traurig kommen die neuen Kompositionen daher, stilistisch orientiert man sich deutlich stärker in Richtung Country. ### Für die Wiederentdeckung der STEPS muss ich Moder Tribut zollen: Der englische ABBA-Verschnitt war eigentlich tot und beerdigt, zumal bereits ein Comeback-Versuch vor mehreren Jahren gefloppt ist . Zum 20jährigen Jubiläum nahm man dann allerdings doch nochmal ein Album auf im gewohnten Stil – so eingängig und gefällig wie immer. ### Die HOOTERS haben eine Live-Doppel-CD herausgebracht. Wie bei allen anderen Veröffentlichungen meiner Lieblings-Band würde es mir schwerfallen, das nicht zu mögen. Allerdings erkenne ich zu wenige Unterschiede zu dem vor 10 Jahren erschienenen „Both Sides“, das ebenfalls eine Live-CD enthielt. Und da es in den letzten 10 Jahren nur auf einer einzelnen EP gerade mal 3 wirklich neue Songs gab, müsste man in den ersten Satz eigentlich ein „schon wieder“ einfügen. Die Gruppe ist zwar nach wie vor sehenswert und die alten Hits haben nichts von ihrer Klasse verloren. Aber wer sie live sieht, wird zugeben müssen, dass die HOOTERS ihre stärksten Momente haben, wenn sie nicht Ton für Ton klingen, als hätte jemand die alten Platten aufgelegt, sondern wenn sie anfangen zu jammen, Altes neu aufzubereiten oder einfach mal gegen den Strom zu spielen. Und ein echter Konzertmitschnitt ist es auch nicht, sondern nur Neuaufnahmen vor Publikum, zudem nicht immer in astreiner Qualität. Dann lieber nochmal zum nächsten Konzert; im CD-Regal wird es eher ein Lückenfüller, wenn man die vorgenannte CD oder „Live“ von 1994 schon hat. ### TANIA KERNAGHAN ist die Tochter von LEE KERNAGHAN und wie ihr Vater inzwischen selbst eine australische Country-Ikone. Nach längerer Pause gibt es mal wieder etwas Neues. Hat nicht ganz den Charme älterer Veröffentlichungen, aber man kann es gut anhören. ### Man denke sich gute 3o Jahre zurück. „Rain In The Summertime“ hieß ein damals häufig zu hörender Hit einer englischen Formation namens THE ALARM, die in der 2. Hälfte der 80er erfolgsmäßig so richtig aufdrehte, jedoch trotz mehrerer guter Alben stets unverdientermaßen in den viel zu großen Schatten von U2 gestellt wurde, nur weil ihre Karriere als deren Vorgruppe begann. Daraus konnten sie sich nie wirklich befreien; ihre Plattenfirma wollte sie poppiger, die Band hingegen wollte mehr Rock machen. 1991 löste man sich auf. 10 Jahre später belebte Sänger Mike Peters den Bandnamen wieder, da seine Solo-Karriere nicht recht funktionierte. Auch eine Leukämie-Erkrankung konnte ihn nicht daran hindern, weiterhin sein musikalisches Erbe zu pflegen und immer etwas unter dem Radar die Diskographie zu erweitern. Zwischendruch heuerte er auch mal als Sänger bei BIG COUNTRY an (Ja, auch die gibt es noch/wieder!). Ich persönlich weiß nicht, wie es dazu kam, dass nun eine Film-Biografie über ihn erschienen ist, die natürlich im Soundtrack alle großen Hits – allerdings in neu eingespielten oder bislang unbekannten Versionen – würdigt. Ebenso nostalgisch wie durchaus hörenswert.
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