Sidestream Music - Infos zur aktuellen Ausgabe
### Es ist schon erstaunlich und vermutlich weltweit einzigartig, dass ein Land synonym für ein musikalisches Genre und deren diverse Spielarten stehen kann. Jedenfalls fragt man sich, ob es in Finnland auch noch Musiker gibt, die sich nicht dem hart-metallischen Rock verschrieben haben. Zudem müsste eine neue musikalische Schublade eröffnet werden, nennen wir sie „Klischee-Metal“. Zur Beschreibung dieser Musik wird zwar gerne der Begriff „Poser“ bemüht, doch wenn man sich z.B. an OPUS erinnert, wird man feststellen, dass es Bands gibt, die das künstlerisch durchaus ernst meinen, jedoch weit entfernt davon sind, wirklich als Poser durchzugehen. An BEAST IN BLACK ist jedenfalls alles Klischee: Das Geschrei, die heftige Gitarrenwand, die fette Schicht 80er Jahre-Synthie obendrauf, die fliegende Haare, die schwarzen Lederkutten, der mystische Song, das morsche Gemäuer, in dem das Video gedreht wurde – ja sogar der Bandname, wenn man berücksichtigt, dass Bandgründer Anton Kabanen vorher der Formation BATTLE BEAST angehörte. Trotzdem oder gerade deswegen macht die Formation richtig Laune und Sänger Yannis Papadopoulos schreit sich einfach herrlich die Seele aus dem Leib.
UNLUCKY LOSERS:
Gescheitert sind der dänische ESC-Beitrag und 2 Altmeister, von denen der eine erst postum zu seinem wohl ersten Solo-Album kommt, während der andere schon seit 20 Jahren auf nochmal einen großen Hit wartet.
JOACHIM WITT: Dämon, RASMUSSEN: Higher Ground, RICK PARFITT: Long Distance Love
ZUM 34. GEBURTSTAG
80er: Am 1.4.1984 entsteht die erste Ausgabe meiner privaten Hitparade. Damals qualifizieren sich nach dem Vorbild der ZDF-Hitparade von 10 Vorschlägen die jeweils besten drei für die nächste Ausgabe. Erste Nr. 1: RICCHI E POVERI: Voulez-vous danser. Am 1.4.1986 wird daraus eine Chart mit 40 Plätzen. Erste Nr. 1: PASO DOBLE: Herz an Herz. Im Jahr 1987 entsteht aus einer Schulkritzelei das heute noch verwendete Eisbecher-Logo. In den Jahren 1989 und 1990 wird auf ein neues Wertungssystem umgestellt, welches trotz leichterer Modifikationen bis heute Bestand hat. Von Anfang an sind neben gerade aktuellen Titeln immer auch spät entdeckte oder aus irgendeiner Grabbelkiste gezogene Platten sehr erfolgreich vertreten. INTERPRET: Alphaville ### HIT: FAR Corporation – Stairway To Heaven
90er: Aus der Top 40 wird eine Top 50. Gerade zu Anfang des Jahrzehnts werden zahlreiche Rekordmarken aufgestellt und viele in der ewigen Bestenliste weit oben rangierende Songs enterten die Chart. U96 hällt sich mit „Das Boot“ sagenhafte 14 Wochen an der Spitze, nur um von den REDNEX verdrängt zu werden, die es mit „Cotton Eye Joe“ auf vermutlich nicht mehr zu toppende 29 Wochen bringen, weshalb der Titel nach wie vor mit deutlichem Vorsprung der erfolgreichste jemals gelaufene ist. Die Chart wird zunehmend zum Mix aus ganz aktuellen Veröffentlichungen und Wiederentdecktem, was vorher noch nicht gelaufen ist; Verkaufscharts oder Radiohitparaden spielen dabei keine zentrale Rolle mehr. In der Anfangszeit hatte meine Privatchart keinen Namen, später firmierte sie eher unoriginell unter „Special Charts Inc.“ oder „KB-Charts“ (wurde 20 Jahre später einmalig wieder aufgegriffen), die aber eigentlich eher Beinamen bzw. für die Ablage der Statistiken gedacht waren. Ende der 90er entsteht die Idee mit jährlich wechselnden Namen ein leicht verändertes Konzept zu verfolgen. „UMW – Unabhängige Mehrwertcharts“ oder vor allem der „Millennium Mixdown“ (ein Mix aus aktuellen Titeln und einer Art Best Of) sind aus dieser Zeit erinnerlich. Die Chart wird schließlich auf 100 Plätze erweitert und erscheint regelmäßig wöchentlich. INTERPRET: Garbage ### HIT: Rednex- Cotton Eye Joe
2000er: Die Chart wird zweigeteilt: Alle Titel, die nicht im weitesten Sinne noch als aktuell gelten könnenen, werden in eine eigene, nur sporadisch erstellte Top 40 verschoben. Diese erhält 2004 den Arbeitstitel „Old Sidestream“. Die dort vertretenen Titel sammeln gleichwertig Punkte für die Gesamtwertung wie die aktuellen. Dies dient mit dazu, die vielen unter den Tisch gefallenen Titel der Vergangenheit angemessen aufzuarbeiten und neu zu beschwelgen. Diese Chart erscheint auch heute noch alle 6-8 Wochen. INTERPRET: Sixteen Horsepower ### HIT: Goodbye Mr. MacKenzie – Goodbye Mr. MacKenzie. Aktuelle Nr.1 ist der Titelrack der Serie „Peaky Blinders“: Nick Cave & The Bad Seeds – Red Right Hand. In den Verkaufshitparaden platzierte Musik wird zunehmend unwichtiger, zumal durch Internet und MP3-Format auf einmal sehr viel mehr Musik aus aller Welt als jemals zuvor zur Verfügung und Auswahl steht. Weshalb der ursprüngliche Nebentitel „Sidestream Music“ schnell zum Sammelbegriff und Namensgeber aufsteigt - liefert er doch sowohl eine treffende Beschreibung als auch ein Statement. Unter diesen Begriff fällt ebenfalls die anfangs nur jährlich, später unregelmäßig erstellte, nun aber monatlich geführte Album-Chart. In den frühen 2000ern beginnt auch die Karriere der bis heute erfolgreichsten Interpreten in meiner Chart – nämlich: INTERPRET: Apoptygma Berzerk ### HIT: Apoptygma Berzerk – Until The End Of The World.
2010er: Die aktuelle Hitparade erscheint immer unregelmäßiger und wird zum Zeitfresser. Mag sein, dass man mit zunehmendem Alter und musikalischem Background immer kritischer wird, aber die etwa 8 bis 15 neuen Titel, die nach dem Modus für jede neue Ausgabe erforderlich sind, wollen oft über Wochen nicht zusammenkommen. 2014 wird schließlich die Reißleine gezogen und es erfolgt ein kompletter Neustart. Offiziell wird nur noch eine Top 10 geführt. Inoffiziell hängen weitere 30-40 Titel unten dran. Diese dienen im Wesentlichen als Qualifikationsplatz und Abklingbecken und haben nur statistische Bedeutung bzw. werden zur Differenzierung bei der Jahreswertung mit herangezogen. Seit 2018 wird wieder ein größtenteils wöchentlicher Modus praktiziert. INTERPRET: Amy Macdonald ### HIT: The Head and the Heart – Homecoming Heroes
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