Sidestream Music - Infos zur aktuellen Ausgabe

### Diesmal ist etwas Denkwürdiges passiert. Eigentlich stand die aktuelle Ausgabe schon fix und fest. Daneben existiert eine eher kurz gehaltene Warteliste, bestehend aus zumeist Albumtracks (lassen sich jederzeit schieben), Songs über die noch nicht final entschieden wurde (Titel, die keine Instant-Knaller sind, aber nicht verheizt werden sollen, sondern auch nach dem neuen Modus eine faire Chance auf bestmögliche Platzierung erhalten) oder solche, die bisher in zu schlechter Audioqualität verfügbar sind, um sie angemessen zu begutachten (gilt öfters für auf Youtube gefundene). Nun war auf dieser Liste von zwei vorab ausgekoppelten Tracks einer Gruppe ein relativ sicherer Einsteiger für die nächste Ausgabe geblockt. Die Entscheidung zwischen beiden sollte allerdings erst nach Album-Veröffentlichung am Freitag fallen. Nun ergab es sich, dass das Album direkt probegehört werden konnte und bereits nach dem ersten Track stand fest: Dieses Stück muss einsteigen und zwar noch in die aktuelle Ausgabe! 10 Minuten vor Ablauf der Deadline kam der Titel neu in die Wertung. Ein zwar möglicher, aber doch sehr unüblicher Ablauf, der eine erhebliche eigendynamische Kettenreaktion auslöste, bei der von der ursprünglich vorgesehenen Ausgabe nichts mehr am selben Platz blieb und im Prinzip ein sonst über 2-3 Ausgaben gestreckter Umbruch erfolgte. Habe ich in dieser rasant kurzen zeitlichen Abfolge in bald 34 Jahren persönlicher Chartgeschichte noch nicht erlebt.

### Die Band, von der oben die Rede war, ist AURI , das neue Projekt von NIGHTWISH-Mastermind Tuomas Holopainen. Zusammen mit seinem Kollegen Troy Donockley und seiner Frau Johanna Kurkela hat er eine Band ins Leben gerufen, die stilistisch ähnlich überrascht wie Ritchie Blackmore das mit BLACKMORE´S NIGHT fertigbrachte. Vor allem fällt die erstaunliche Ruhe auf, mit der der cineastisch opulente in Richtung Folk tendierende Sound sehr subtil in wunderschöne Melodienschwelgung versetzt wird. Ein wirklich wohltuender Kontrast zu jedwedem hibbelig überspannten Chartgeschehen, der den Blick bzw. das Ohr in lange nicht mehr gehörter Art und Weise wieder auf das Wesentliche richtet und dabei fast komplett auf erwartete Rockelemente verzichtet. Das zugehörige Album verspricht nach den ersten Höreindrücken weitere Großtaten sowie einen tiefen Blick in die finnische Seele.

### Vor kurzem feierten EDENBRIDGE einen zweiten Hit, nachdem sie lange komplett von meinem Radar verschwunden waren. Nun hat sich etwas Ähnliches mit den CRÜXSHADOWS ereignet, die obendrein allerdings auch noch ein richtig gutes Album mitgebracht haben. „Citadel“ hieß der Hit der Darkwaver aus 2003; danach kratzten sie zwar noch ein paar Mal an Chartehren um Platz 30 herum, aber so richtig erfolgreich waren sie nicht mehr. Seit 1992 schon bleibt die Formation aus Florida, die eigentlich nur fest aus Sänger Rogue besteht, ihrem Synthie-Stil weitgehend treu.

### Eine großartige Künstlerin, die einen viel größeren Bekanntheitsgrad verdient hätte, ist die Kanadierin CHRISTINA MARTIN. Die Sängerin mit der markant-rauchigen Stimme hat ein neues Album am Start. Das wunderschön-hymnische „Lungs Are Burning“ erhöht die Vorfreude auf den sonntäglichen Konzertbesuch.

Die Kritiker, ich und THE FRATELLIS werden vermutlich keine Freunde mehr. Während ihre letzten beiden Alben munter verrissen wurden, feierten sie bei mir völlig unerwartete Erfolge. Nun zeigt die Kurve mit ihrer jüngsten Veröffentlichung laut Kritikern angeblich wieder nach oben und es werden einzelne Stücke gelobt, die auf den Vorgängern noch stilistisch dominant waren. Stattdessen pflegt die Band nun vornehmlich einen Indie-Disco-Stil, der in meinen Ohren – abgesehen von wenigen Ausreißern – ziemlich belanglos klingt. Trotzdem hält die Hitsträhne der Schotten damit gerade noch so an.

UNLUCKY LOSERS:

Gescheitert sind der holländische ESC-Beitrag, auch im 25ten Jahr ihres Bestehens noch sehr aktive Vertreter der neuen deutschen Härte und eine leider etwas zu unoriginelle Coverversion.

WAYLON: Outlaw In ´Em, MEGAHERZ: Komet, J.B.O.: Alles nur geklaut

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