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### Den Jüngeren muss man es vermutlich erklären: Da gab es mal dieses legendäre Trio, das zu Hochzeiten des Punk mit damals als hoffnungslos verstaubt geltendem Rockabilly-Sound um die Ecke kam. Und bewies, dass alter Stil und aktuelle Attitüde durchaus sehr gut zusammenpassen, ja zu einem geradezu explosiven Gemisch mutieren können. Die Musik der STRAY CATS wurde stilprägend für eine Retro-Welle und eine ganze Generation von Nachahmern; sogar in Deutschland gab es (mit den allerdings sehr handzahmen) ACE CATS ein eigenes Pendant. Die US-Truppe, die erst in Europa den Durchbruch feierte, löste sich allerdings schon nach einer kurzen Blütezeit 1984 – nach nur 5 Jahren – erstmals auf. Doch es dauerte nicht lange und prompt wurde gleich mit mehreren strohfeuerartigen Wiederbelebungen fröhlicher Unruhestand gefeiert. Erst 2003 gab man es endgültig auf, jeder Aktivitätsphase die sofortige Auflösung folgen zu lassen und nahm sich seitdem einfach großzügige mehrjährige Auszeiten. Da in diesem Jahr ein 40jähriges Jubiläum ansteht, begab sich die Band zum ersten Mal seit einem Vierteljahrhundert wieder ins Studio, um neue Songs aufzunehmen. Ersten Höreindrücken nach kickt die Formation immer noch ziemlich ordentlich, obwohl die frühere Originalität natürlich verloren gegangen ist und diese Art Sound aus dem Studio immer etwas altbacken-steril klingt. Live würde mir das vermutlich noch eine ganze Ecke besser gefallen, aber schlappe 70 € wollen die alten Herren dafür abgreifen.
### Wie man mit altbekannten Versatzstücken ganz schmissig abgehende Musik herstellen kann, beweisen zur Zeit auch ROYAL REPUBLIC. Die Band aus Schweden gibt es schon ein gutes Jahrzehnt, konnte sich bislang jedoch unverständlicherweise weitestgehend unterhalb meines Radars halten. Die beiden aus dem Ende Mai erscheinenden neuen Album bereits vorausgekoppelten Singles machen jedenfalls mächtig Laune. Und die Tickets sind auch nur halb so teuer wie die der STRAY CATS.
### Als DA TWEEKAZ vor gerade mal ein paar Monaten erstmals mit dem „Jägermeister“ meine Chart enterten, deutete vieles auf eine ganz witzige Eintagsfliege hin. Doch weit gefehlt! Spätestens seit ihrer Nr. 1 „Forever“ betrachte ich sie als ernsthaften Dauer-Anwärter. 2 Top 10-Hits stehen also bislang zu Buche, umfaßte meine Chart noch mehr Plätze – wie früher – käme vermutlich noch etwa ein halbes Dutzend ziemlich solider Top 20-Einsteiger hinzu. Und das alles in einer einfach unfaßbar kurzen Zeitspanne, was maßgeblich daran liegt, dass die beiden Norweger mindestens monatlich ein neues Stück raushauen, dass irgendwo zwischen Dance-Pop, Spaß und Futter für´s DJ-Set pendelt; etwas richtig Schlechtes habe ich bislang jedenfalls noch nicht gehört von ihnen und für den Hardstyle-Einfluss in nahezu allen Stücken war ich schon immer sehr empfänglich. Seit den besten Zeiten von SCOOTER - also seit gut 10 Jahren – gab es keinen einzelnen Dance-Act mehr, der auch nur annähernd erfolgreich war. UNLUCKY LOSERS: EUROPE: Turn To Dust; DA TWEEKAZ: Scatman; THE HEAD AND THE HEART: Missed Connection; AURA DIONE: Shania Twain; SIRENIA: Into The Night; GLORYHAMMER: Gloryhammer; STRAY CATS: Cat Fight (Over A Dog Like Me); BROTHERS OF METAL; Fire, Blood And Steel
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