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### Der Zeit musikalisch voraus zu sein, kann sich auch als nachteilig erweisen. Dann nämlich, wenn schon gelaufene Titel doch noch ausgekoppelt, mit einem Video versehen oder gründlich überarbeitet neu veröffentlicht werden. Denn, was tun mit Liedern, die vor einem halben, dreiviertel Jahr schon gut waren und es immer noch sind? Bisher schwelte dieser Schwachpunkt etwas unter der Decke, diese Woche trat das Phänomen der Wiedergänger aus unerfindlichen Gründen allerdings ganz massiv auf. Würde meine Chart immer noch 100 Plätze umfassen, wäre das vermutlich gar kein Problem, da viele dieser Titel sich noch irgendwo im Feld tummeln würden oder bereits zur Genüge gelaufen wären. Bei einer Top 10 stellt sich allerdings die Frage, ob die Titel noch oder vielleicht aktuell gut genug sind, um für einen Einstieg oder Wiedereinstieg in Frage zu kommen. ### Besonders schwer hat es mir der holländische Hardstyle-Rapper JEBROER gemacht. Der ist so semi-bekannt bei uns, seit SCOOTER seinen Hit „My Gabber“ mit ihm neu aufgenommen haben. Sein „Kind eines Teufels“ sorgte schlieβlich für einen kleinen Skandal. Dieses Jahr ist er gleich mehrfach mit eigenen Stücken und Kollaborationen teilweise denkbar knapp am Einstieg gescheitert. Jetzt hat er die Lieder einfach nochmal neu auf deutsch aufgenommen und das Ganze als EP veröffentlicht. Steter Tropfen und so… ### INDOCHINE koppeln immer noch aus ihrem letztjährigen Hitalbum „Station 13“ aus. Das Album von THE DEAD SOUTH ist sogar schon mehr als 2 Jahre alt. ### Wie kommt ein Oktoberfesthit an die Spitze der luxemburgischen Verkaufscharts? Zumal das Original von JOSH. eigentlich mit der Wiesn gar nichts zu tun hat. Vielmehr ist es mit ein Beleg, dass sich in der deutschsprachigen Musik in Österreich mit Bands wie WANDA oder BILDERBUCH seit einigen Jahren ganz erstaunliche Dinge tun. Es geht viel weniger als bei den deutschen Kollegen um Gefühligkeiten als um witzige jugendlich-frische Texte. Weniger frisch, eher schon konventionell ist hingegen das Werk von DA ROCKA & DA WAITLER aus München geraten – auch das ein Wiesn-Hit. Denn eigentlich handelt es sich nur um eine etwas modifizierte deutsche Version von „Dancing lasha tumbai“, dem legendären ESC-Song von VERKA SERDUCHKA.
UNLUCKY LOSERS:
Und hier der Sack voll Gerümpel, der es dann doch nicht geschafft hat:
SALTATIO MORTIS: Spur des Lebens; JOSH.: Cordula Grün; JEBROER & DR: PHUNK: Ein Leben nach dem Tod; STEREOACT & JACQUES RAUPÉ feat. PETER SCHILLING: Terra Titanic (Anstandslos & Durchgeknallt Remix); THE DEAD SOUTH: Boots; LITTLE BIG: Skibidi
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