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### Alex wer? Eine Synthie-Popgruppe namens !DISTAIN? Nie von gehört! Obwohl es sie auch schon gut 25 Jahre gibt. Bemerkenswerter ist allerdings das unverhoffte Wiederhören mit einem längst vergessenen Titel, den sich der Sänger für sein erstes Solo-Werk herausgegriffen hat. Stark retrolastige Titel sind im Dark Wave-Bereich beleibe nichts Ungewöhnliches. Aber etwas passte nicht so recht dazu: Der Text! Der kam mir nämlich von irgendwoher bekannt vor, auch ohne dafür Puccinis „eiskaltes Händchen“ zu bemühen, das offenbar Pate stand. Dann ist da dieser einmalige Einschub am Ende der ersten Strophe, der ziemlich eindeutig auf ein NDW-Werk hindeutet. Doch der Groschen fiel erst nach einer ebenso kurzen wie überraschend ergiebigen Recherche: Das Jahr war 1982 und in der Fuchsberger-Sendung „Auf los geht’s los“ habe ich mit ziemlicher Sicherheit zum ersten und einzigen Mal das Original zu „Eiskalt“ gehört und war meiner Erinnerung nach schon damals leicht irritiert über den merkwürdigen Text. ZARA-THUSTRA hieß die sechsköpfige Truppe (nicht zu verwechseln mit einer anders geschriebenen Krautrock-Band), alleine vier davon waren Brüder mit dem Namen Weindorf. - An dieser Stelle muss ein großer Irrtum aufgeklärt werden: Die Neue Deutsche Welle stand niemals nur für irgendwelche „Ich will Spaß“-Blödeleien, sondern war vielmehr ein völlig diffuses Sammelbecken für auf die unterschiedlichste Art und Weise interpretierte neue kreative Ideen. Darunter natürlich auch selbst ernannte Popstars, die mit dem 3-Fingersuch-System banale Kinderlieder auf dem Synthesizer nachspielten, jedoch genauso gut Künstler im weitesten Sinne, die dekonstruktivistisch oder experimentell musikalische Grenzen ausloteten (man lese etwa mal die Biographie von TRIO daraufhin), Musiktheater (z.B. DRAHDIWABERL → FALCO, ERSTE ALLGEMEINE VERUNSICHERUNG) aber auch zahlreichen Gruppen und Interpreten, die dort eigentlich nicht so ganz hinein gehörten, sondern nur irgendwie auf dem Zeitgeist mitschwammen (z.B. SPIDER MURPHY GANG) oder sich schnell weiterentwickelten (z.B. PURPLE SCHULZ, MÜNCHENER FREIHEIT). ZARA-THUSTRA gehörten mit ihrem bombastischen Klassik-Jazz-Pop sowie ihren zwischen Gaga und parabelhaft-philosophisch pendelnden musikalischen Kurzgeschichten eindeutig in diese letztere Gruppe. Die Herren waren allesamt klassisch ausgebildet, spielten bei Orchestern oder KLAUS DOLDINGERs PASSPORT. Die Köpfe der Band arbeiteten gleichzeitig auch als Produzenten und Toningenieure für Weryton; das Studio startete in den 80ern so richtig durch, wurde später von Herrmann Weindorf übernommen und produzierte in späteren Jahren noch so Merkwürdigkeiten wie den „Holzmichel“. Das Schaffen der Band umfasst insgesamt 4 Alben in 7 Jahren, darunter einen zu späten und missglückten Versuch, auf Englisch neue Käuferschichten zu erschließen. Obwohl sie nie einen größeren Erfolg hatten, gibt es auch heute noch eine ganze Reihe enthusiastischer Verehrer ihres Schaffens, die erst 2016 mit einem sehr ausführlichen Best Of belohnt wurden. Leider ist Herrmann Weindorf im April diesen Jahres gestorben. ### „Die schwarzen ABBA“ werden ASHBURY HEIGHTS auch genannt. Bei aller Wortklingelei ist es doch überraschend, wie Musiker aus Schweden es – egal in welchem Genre – immer wieder schaffen, ihren Sinn für eingängige Melodien zum Tragen zu bringen. Auch Anders Hagström hat da so die ein oder andere Idee für seinen Wave/Synthie-Sound. Nur mit den Sängerinnen hatte er nicht immer ganz so viel Glück. Das Projekt war nach dem zweiten Wechsel schon beerdigt, doch mit Tea F. Thime fand er 2013 die ideale Besetzung für einen Neuanfang. Das zweite gemeinsame Album „The Victorian Wallflowers“ hat das Zeug, neue Interessentengruppen zu erschließen und live machte man zuletzt 2017 beim M´era luna-Festival auch keine schlechte Figur. ### Etwas verwirrt haben mich CARPARK NORTH. Deren Album „Hope“ ist bei uns gerade neu erschienen, wird jedoch in der Discographie unter 2017 geführt, ebenso wie auch die Single-Auskopplung „Raise Your Head“. Ich meine auch, das Stück von denen Dänen schon mal gehört zu haben, das offenbar neu veröffentlichte Video spielt es allerdings in einer ziemlich packenden und rockigen live-artigen Version. Wie auch immer, aktuell ist das gut genug für einen starken Einstieg. Und für die Verlierer kommt nicht Bobby Flitter sondern der
UNLUCKY LOSER(S):
PER GESSLE (ex-ROXETTE) und ROSENSTOLZ sind wieder da und MICKIE KRAUSE hat sich in Köln mal was von den RÄUBERN geborgt. Gute Nummern, aber nicht stark genug für einen Einstieg.
PER GESSLE feat. HELENA JOSEFSSON: The Finest Prize; ROSENSTOLZ: Wenn es jetzt losgeht; HÄMATOM: Lichterloh; MICKIE KRAUSE: Für die Ewigkeit; ALPHA BLONDY: Whole Lotta Love
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