Sidestream Music - Infos zur aktuellen Ausgabe
### Diese Ausgabe steht ganz unter dem Eindruck des letzten Deutschland-Konzertes der Gruppe RUNRIG vor einer Woche. Ein offenkundig spätgeborener Schreiberling fabulierte sich etwas ratlos einige kölsche Bezüge zusammen, um zu erklären, warum sage und schreibe 15.000 Zuschauer emotional Abschied nahmen von einer Band, die in 45 Jahren doch nicht einen internationalen Hit gehabt habe. Nicht grundfalsch, aber doch etwas Wesentliches nicht verstanden. Der Blick in die Statistik hilft selbst bei meiner Chart nicht weiter: In keiner einzigen Bestenliste tauchen die Schotten auch nur im vorderen Drittel auf. Gerade mal ein Nr. 1-Hit („Maymorning“ 1999) und drei gute Studioalben stehen zu Buche. Trotzdem würde ich RUNRIG jederzeit in die Top 5 meiner Lieblings-Grupen einsortieren. Wie kommt es? Man könnte einwenden, dass sie doch eine ganz ordentliche Anzahl an Top 10-Erfolgen hatten, dass sie eine superbe Live-Band sind (Konzert des Jahres 2012 und aktuell auch erstmal vorne) und ich leider wie auch bei MARILLION, die Band erst spätberufen in ihrer zweiten Karrierephase mit neuem Sänger so richtig kennen und schätzen gelernt habe. Doch auch das ist noch nicht übermäßig hervorstechend. Nein, es gibt vermutlich keine andere so bekannte Band, die derart synonym mit ihrem Herkunftsland zu betrachten ist. Wer jemals in Schottland war, ein bisschen etwas über dieses Land weiß und sich vielleicht sogar dafür interessiert, wird dies sicherlich bestätigen können. Die Bilder, Emotionen und Landschaften, die diese Musik im Zuhörer erzeugt, sind so schottisch, wie sie nur sein können. Ein in Musik transformierter Sehnsuchtsort, der für Wahrhaftiges und Urtümliches steht - Pathos und Kitsch inklusive, aber die fallen hier ausnahmsweise einmal nicht negativ auf. Leider ist die wohl letzte Single der Band „Somewhere“ ein wenig schlapp, insofern bin ich dann nochmal zum letzten Album zurückgegangen und dem darauf enthaltenen Abschieds-Song „The Years We Shared“, der letztlich den Opener des Abends machte. Der andere eindrucksvolle Titel ist nach langer Zeit aus gegebenem Anlass wieder ausgegraben worden. „Going Home“ ist einer der ältesten Songs, 1979 erstmals veröffentlicht. Hingewiesen sei auf den wenig bekannten offiziellen Youtube-Kanal „Ridge Records“ , der immer wieder interessante und qualitativ gute Live-Aufnahmen einstellt.
UNLUCKY LOSER:
Schon zum zweiten Mal: Der Song bzw. das Album ist lange draußen und erst 2 Jahre später gibt es ein Video von:
THE DEAD SOUTH: Miss Mary
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