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### Sie haben es wieder getan: ESKIMO CALLBOY beglückten das weltweite Internet bereits im vergangenen Jahr mit der trashig zerrockten Vernichtung eines 90s-mäßigen Dance-Sounds. Stand bei "Hypa Hypa" noch SCOOTER Pate, so ist die mit zahlreichen Zitaten des erfolgreichen Vorgängers gespickte Vorlage diesmal etwas diffus. Wie eine Brachial-Version der ulkigen Russen von THE LITTLE BIG. Was einmal funktioniert, funktioniert eben auch ein zweites Mal, wenn man nur genügend durchgeknallte Ideen hat. Der Frontmann-Wechsel in 2020 hat der Metalcore-Band aus Castrop-Rauxel hörbar gut getan, auch wenn sie immer mehr Richtung Spaßcombo tendiert. Und mal wieder ist das Video essentiell für den Kultfaktor dieses Machwerks. ### Das ABBA-Comeback hallt auch diese Woche noch nach. Viele Kommentatoren stolperten über die so aus der aktuellen Musik nicht (mehr) gewohnten tiefgründigen und doppeldeutigen Texte der beiden neuen Stücke. Dabei ist das alles andere als eine neue Erfindung: Das Geschichten-Erzählen und textliche Enthüllungen über den inneren Zustand der Formation begleiten das Quartett fast von Anfang an. Offenbar viel zu lange her für einige selbsternannte "Experten". Bei ABBA gab es immer eine klare Arbeitsteilung: Die beiden Herren waren allein für die Technik, die Kompositionen und die Texte zuständig. Die Entscheidung, ihren beiden Ehefrauen den schönen Harmoniegesang zu übertragen, begründete einerseits den Furor der Formation – allerdings auch ihren späteren Niedergang. Denn aus den heiter-harmlosen Gutelaune-Schlagern wurden schleichend erst Szenen einer Ehe, später zerrüttende Trennungsszenarien. Natürlich muss man "Knowing Me, Knowing You" oder "The Winner Takes It All"und andere nicht zwingend wörtlich nehmen, aber es ist schon so, dass viele Texte auf der Verarbeitung persönlicher Erfahrungen gründeten – und versteckt wesentlich mehr preisgaben, als ABBA öffentlich kommunizierten. Dies wurde Anfang der 80er immer deutlicher, wo das gleichbleibend heitere musikalische Gerüst und die teilweise sehr klar getexteten Inhalte zunehménd weniger zusammenpassten. ABBA waren schon am Ende und ausgebrannt, bevor sie tatsächlich "pausiert" wurden für 40 Jahre. Der letztaufgenommene Song "The Day Before You Came" spricht eine deutlich Sprache: Ungewohnt depressiv für ein ABBA-Lied kündet es von Trostlosigkeit, innerer Zerrissenheit und der drückenden Gewissheit, dass sich etwas gravierend verändern, aber dadurch nicht verbessern wird. Dass das plumpe Zeitgeist-Produkt "Under Attack" in der Veröffentlichung den tatsächlichen Schluss bildete, war mehr gewollt als schlüssig.- Die damalige Melancholie schlägt sich auch in den neuen beiden Liedern nieder – nur aus einem veränderten Blickwinkel. Getreu dem Motto: Es war nicht alles schlecht, wir haben es überlebt und unseren Frieden gemacht; die, die wir damals waren, sind immer noch in uns – nur in einer veränderten Gestalt. Es gehört auch sehr viel Mut dazu, nach einer so langen Auszeit derart offensiv alle Gesetzmäßigkeiten des Musikgeschäfts zu ignorieren und einfach dort weiterzumachen, wo man aufgehört hat. ABBA können das und dürfen das, weshalb das so groß promotete Avatar-Konzept nicht so recht zu einer Gruppe Ü70 passt, die ihre persönliche Geschichte und deren Entwicklung über die Jahrzehnte hinweg erzählt wissen will. Wie auch immer: Es ergeben sich nun völlig ungeahnte Möglichkeiten. Vielleicht bekommen ja THE NEW SEEKERS nochmal Lust etwas Neues zu machen; deren letztes Album erschien auch 1982. Oder ADAM sammelt THE ANTS erneut um sich. TUBEWAY ARMY hätten vielleicht Lust auf einen zweiten Hit und was machen wohl A FLOCK OF SEAGULLS heute? ### Und was gab es sonst noch so? Die Kirmesorgel rumpelt wieder: THE STRANGLERS sind zurück! Und DAVID HASSELHOFF covert MATTHIAS REIM. Zapperlot! UNLUCKY LOSERS: JAMIE WEBSTER: Days Unknown; KAFFKIEZ: Du bist schuld; THE STRANGLERS: This Song; JACK POTT ft. GEIER STURZFLUG: Besuchen Sie Europa:; DAVID HASSELHOFF: Dammit I Love You; ABBA: I Still Have Faith In You; HBz: King Kong (Jebroer Remix); BEAST IN BLACK: Moonlight Rendezvous; DIE ÄRZTE: Noise; SABATON: Steel Commanders; THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA: Change
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