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### Die MANIC STREET PREACHERS haben in der Vergangenheit schon viel richtig tolle Musik veröffentlicht. Bei den Alben allerdings ist es merkwürdigerweise so, dass jedem rundum überzeugenden Werk ein eher mittelprächtiges folgt. „Resistence Is Futile“ ist leider wieder ein solches. Es könnte auch den Untertitel „Songs, die es bisher nicht auf ein Album schafften“ tragen, denn die Stücke wirken wie eine Retrospektive der diversen musikalischen Phasen. Das ist immer noch interessanter als viele andere Neuerscheinungen, aber zum ersten Mal in ihrer ganzen Karriere klingt die Band nach Stillstand und Rückwärtsgewandtheit. Zu deutlich sind die Vorlagen jedes einzelnen Songs vor Augen bzw. Ohren. Was fehlt, ist ein roter Faden oder 1-2 markante Stücke, die den Sound und Charakter des Albums dominieren. Während „People Give In“ sich auch auf „Postcards From A Young Man“ gut gemacht hätte, klingen andere etwas zu oft nach zusammenhanglosem Füllmaterial.
### „Kandy Krush“ von KIM WILDE tummelte sich jetzt auch schon 5 Wochen unterhalb der Top 10. Vom Potenzial her hätte er eigentlich direkt einsteigen können, denn es ist kaum übertrieben, ihn als besten Song ihrer zweiten Karrierephase zu beschreiben, sprich: dem, was solo nach dem Duett mit Nena in 2002 kam. Die war nämlich bisher – verglichen mit der ganzen Batterie an Top 10-Erfolgen in den 80ern und auch noch frühen 90ern – ziemlich hitarm. Zuletzt kratzte 2010 „Lights Down Low“ an früheren Erfolgen. Warum hat es dann jetzt – abgesehen vielleicht vom deutlich härteren Modus – so lange gedauert, bis sich ein echter Ohrwurm durchsetzen konnte? Nun, vielleicht liegt es auch an dem etwas sehr brachialen Gitarrengebolze inklusive zu exzessivem Solo, das verdammt nach etwas klingt, dass sich Kims Bruder und Songschreiber Ricky als Gimmick selbst auf den Leib geschrieben hat. Was viele nicht mehr wissen: Beider Vater Marty war ein bekannter Rock `n´Roller der 50er und eigentlich sollte Ricky in dessen Fußstapfen treten. Was aber nicht so recht klappte, bis dann auf einmal seine Schwester Kim durchstartete. Also verlegte er sich ab sofort auf´s Komponieren und Produzieren, schöpft aber seine Möglichkeiten, sich so nah am Rampenlicht auch immer mal wieder kurz darin zu sonnen, nur zu gern aus.
UNLUCKY LOSERS:
AURI schaffen mit einem Carl Orff-artigen Stück nicht den dritten Einstieg. Dass ausgerechnet IMAGINE DRAGONS offenbar schon seit längerem live ALPHAVILLE covern, darf man schon erstaunlich finden. Doch auch als bewegender Tribut an AVICII reicht es nicht für einen Einstieg.
AURI: I Hope Your World Is Kind; IMAGINE DRAGONS: Forever Young (live); AUGER: My Guardian; AWOLNATION: Miracle Man
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